In 10 Schritten zum erfolgreichen Medienentwicklungsplan für Schulen

Der Wandel hin zur Digitalisierung stellt Schulen vor große Herausforderungen. Nach und nach müssen diese sich anpassen und ihre Prozesse umstellen. Dies bedarf einiger Zeit und verschiedener Maßnahmen, denen sich viele Verantwortliche noch nicht in vollem Umfang bewusst sind. Die Erstellung eines Medienentwicklungsplans unterstützt in diesen Fällen und darf daher nicht fehlen.

Was ist ein Medienentwicklungsplan?

In einem Medienentwicklungsplan werden gemäß der Strategie des KMK 2016 alle nötigen Schritte aufgeführt, die für die Entwicklung eines Medienkonzepts wichtig sind. Er dient letztlich auch zur Beantragung der entsprechenden Fördermittel des DigitalPakts, um finanzielle Unterstützung für die Umstellung der Prozesse zu erhalten. Kurz gefasst beinhaltet ein Medienentwicklungsplan Themen wie die Herstellung der IT-Infrastruktur mit der passenden Technik und Software, aber auch die didaktisch-pädagogische Verankerung sowie die Qualifikation der Lehrkräfte. Außerdem darf ein Wartungskonzept nicht fehlen.

Damit eine Förderung gewährt werden kann, müssen die Schulen bestimmte formale wie auch inhaltliche Anforderungen erfüllen, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind.

Wie wird ein Medienentwicklungsplan erstellt?

Ein Medienentwicklungsplan kann in zehn Schritten erfolgreich erstellt werden. Diese stellen wir nachfolgend vor.

  1. Schulprofil definieren

Zunächst muss ein Schulprofil erstellt werden, welches alle wichtigen Details zur Schule beinhaltet. Dazu gehören neben dem Namen und der Art der Schule auch der Standort, der Schulträger sowie die Schüler- und Lehrerschaft. Auch Leitmotive oder beispielsweise Freizeitangebote für Schüler dürfen aufgeführt werden.

  1. Status Quo evaluieren

In diesem Schritt muss nun eine Bestandsaufnahme der Hardware und Software an der Schule erfolgen. Das bedeutet, dass sowohl die Art als auch die Anzahl aller Geräte und Programme, die genutzt werden, notiert werden müssen. Die gesamte IT-Infrastruktur sollte dabei beurteilt werden, selbst die Lage der Steckdosen.

Gleichermaßen ist es wichtig herauszufinden, auf welchem Stand die Qualifikationen und Kenntnisse der Lehrkräfte hinsichtlich der Bedienung der Technik sind. Im Medienentwicklungsplan muss all das eingetragen und beschrieben werden, wie aktuell Medien in der Schule verwendet werden.

  1. Ziele und Visionen planen

Nun müssen auch Ziele definiert werden. In diesem Zuge können auch mögliche Ideen für künftige Medienkonzepte eingebracht werden. Wichtig ist dabei, dass die Ziele individuell und machbar sind sowie der Fortschritt messbar ist und ein verbindliches Datum für die Erreichung der Ziele festgelegt wird.

  1. Erstellung eines Medien- und Methodencurriculums

Nun muss in einem sogenannten Medien- und Methodencurriculum festgehalten werden, wie all die digitalen Kernkompetenzen in ein bestehendes Bildungskonzept integriert und den Schülern vermittelt werden sollen. Dabei sollen alle Inhalte altersgerecht und motivierend gelehrt werden. Denkbar sind dabei sowohl Softwares als auch Videoclips oder andere digitale Medien, mit denen bisherige Lernmethoden ergänzt werden.

Für die Erstellung des Medien- und Methodencurriculums kann mit einem Baukastensystem gearbeitet werden, in dem alle Jahrgangsstufen, die Fächer sowie der Bildungsplan, die digitale Medienkompetenz und der geplante Medieneinsatz berücksichtigt werden.

  1. Maßnahmenkatalog zusammenstellen

Nach all den bisherigen Schritten gilt es nun, die wichtigsten Aufgaben und Maßnahmen abzuleiten, damit diese organisiert und die Fortschritte später kontrolliert werden können.

  1. Bedarf an Ausstattung ableiten

Da bereits eine Bestandsaufnahme erfolgt ist und nötige Maßnahmen definiert wurden, muss nun auch der Bedarf festgelegt werden. Was fehlt? Was muss gegebenenfalls ersetzt werden? Was kann aussortiert werden? etc.

Dabei muss auch entsprechende Software organisiert werden. Letztlich soll die gesamte IT-Infrastruktur dem Zweck der digitalen Bildung dienlich und demnach zuverlässig ausgerüstet sein. Die dabei anfallenden Kosten können dank der Fördermittel zumindest teilweise gedeckt werden.

  1. Fortbildungen für Lehrkräfte planen

Lehrer und Lehrerinnen müssen letztlich natürlich mit der IT-Infrastruktur umgehen können. Hierfür bedarf es entsprechender Fortbildungen, die bei diversen Anbietern oder auch im Selbststudium durchgeführt werden können.

  1. Konzepte für Wartungen erstellen

Damit die Technik langfristig funktioniert und Probleme stets schnell gelöst werden, muss ein Support- und Wartungskonzept erstellt werden. Im besten Fall sind entsprechende Dienstleister immer ansprechbar und können kurzfristige Lösungen anbieten.

  1. Detaillierte Kostenplanung

Selbstverständlich gehört in einen Medienentwicklungsplan auch eine konkrete Investitionsplanung, die auch vom Schulträger akzeptiert werden muss. Dabei sollten alle anfallenden Kosten detailliert aufgeführt werden, inklusive zukünftiger Kosten für Wartungen und Fortbildungen etc. Diese Kosten werden allerdings nicht durch die Fördermittel des DigitalPakts abgedeckt – sie müssen in der Haushaltsplanung berücksichtigt werden.

  1. Projektplan aufstellen

Abschließend müssen alle Meilensteine sowie ein zeitlicher Ablaufplan notiert werden, an dem man sich orientieren kann. Darauf basierend können nach und nach alle Aufgaben erfüllt und mögliche Probleme schnell definiert und gelöst werden. Damit nun nichts mehr schief geht, bedarf es auch konkreter Ansprechpartner für alle Themen, die sich um die anfallenden To-Do‘s kümmern.

Fazit

Die Erstellung eines Medienentwicklungsplan erfolgt in Zusammenarbeit der Schulen und Schulträger und definiert alle Ziele, die eingehalten werden sollen, sowie die Maßnahmen, die dazu nötig sind. Er beinhaltet zudem die anfallenden Kosten, damit letztlich eine entsprechende Förderung beantragt werden kann. Demnach ist dieser Medienentwicklungsplan ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu digitaler Bildung.

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