Wann ist eigentlich Ostern?
ganz allgemein gesagt, der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang. (interessanter kultischer Gesichtspunkt: Ostern findet bei abnehmendem Mond statt und zu diesem Zeitpunkt kann nie eine Sonnen- oder Mondfinsternis eintreten)Der heutige Kompromiß zwischen Astronomen, Kirche und Staat lässt das im gesetzlichen Kalender bewegliche Osterfest maximal mit einer Spanne von 35 Tagen pendeln (zwischen 22. März und 25. April)
Hinweis: nach dem Julianischen Kalender (orthodoxe Kirchen) wird das Osterfest meist etwas später gefeiert.
Osterformel nach Gauss
Im Jahre 1800, mit 23 Jahren, entwickelte Gauss diese Formel. Er verbesserte und vereinfache das „Kunstwerk des Lilius“, (die für dessen Zeit, Mitte des 16 Jh., geniale mathematische Lösung zur Berechnung des Ostertermins in Abhängigkeit von den astronomischen Zyklen).
Die Formel von Gauss (er beseitigte 16 Jahre später noch einen kleinen Fehler) wird auch noch heute zur Berechnung des Ostertermins angewandt :Es sei J die Jahreszahl und m und n seien durch folgende Tabelle gegeben:

J


1583-1699
1700-1799
1800-1899
1900-2099
2100-2199
2200-2299

m


22
23
23
24
24
25

n


2
3
4
5
6
0

 

Bezeichnet man die Reste der Division von:

J : 19
J :  4
J :  7
(19a + m) : 30
(2b + 4c + 6d +n) : 7
mit   a
mit   b
mit   c
mit   d
mit   e

 

 

 

 

dann fällt der Ostersonntag auf den
(22 + d + e).ten März (d + e < = 9)
bzw.
(d + e – 9).ten April (d + e > 9)


Zusatzregel:statt 26.April stets 19.April
(z.B. für 1992 : festgelegt durch den Alexandrinischer Kanon)
statt 25.April stets 18.April, wenn
d = 28, e = 6 und a > 10 gilt:

Quellen: Klaus E. Puls: Das variable Osterdatum (in „Naturwissenschaftliche.Rundschau“ Heft 3/99) und WinFunktion V.8.0

 

Der Nachtrag zur Osterformel von C. F. Gauss
Gauss ging in seiner vorgestellten Formel erst einmal davon aus, dass infolge der „aequatio lunaris“der 14. Nisan, der zyklischen „Frühlingsvollmond“, alle 300 Jahre um einen Tag zurückschreite. Die tatsächliche Regelung ist allerdings etwas komplizierter. Fußend auf einer nicht sehr genauen Berechnung der Länge des synodischen Monats und in Unkenntnis der Akzeleration des Mondes ging die Reformkommission 1582 davon aus, dass man exakt alle 312.5 Jahre einen Epaktensprung vorzunehmen habe. Da man alle 300 Jahre schaltete, musste der Unterschied in 25 Jahrhunderten ein Jahrhundert betragen. Man beschloss daher, beginnend mit 1800 sieben mal alle 300 Jahre zu schalten bis zum Jahre 3900, dann erst wieder nach einer Pause von 400 Jahren im Jahre 4300. Man hatte also einen Zyklus von 25 Jahrhunderten mit insgesamt 8 Schaltungen.

 

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